Kleine Störung
"Robert Tschökes Kondensarbeit beschäftigt sich mit den uns umgebenden Energiekreisläufen. Aus einfachen Materialien und Elektronikbauteilen, hat der Künstler eine filigrane Skulptur erschaffen, die vom Aufbau her fast einem fremden Lebewesen gleicht. Am Kopf der Arbeit befindet sich ein Peltier-Element, das durch Stromzufuhr Kälte erzeugt. An dieser kühlen Fläche kann das Wasser aus der Raumluft kondensieren und tropft langsam zu Boden. Hier wiederum kann das Wasser durch Wärmeeinwirkung wieder verdunsten. Um diesen Kreislauf in Bewegung zu setzen, ist somit Energieaufwand und eine damit einhergehende „Störung“ des Gleichgewichts nötig. Ein Vergleich mit dem Lebenszyklus, dem Lauf der Dinge, aber auch mit Erkenntnisgewinn liegt nahe: Erkenntnis muss mit geistiger Anstrengung aus den uns umgebenden Bedingungen gewonnen werden, manifestiert sich und nimmt Form an, kann sich aber ebenso schnell wieder auflösen."
Nina Mende, Kuratorin der Ausstellung Irregular Movements
IRREGULAR MOVEMENTS, Galerie Bernau, 2018 (Foto: Frank Sperling)